Eau de Parfum – es belebt die Sinne

Eau de Parfum – es belebt die Sinne  Wird einmal ein Blick auf die Geschichte des Parfüms geworfen sowie dessen Entwicklung, dann ist es ein Wunder der Natur, dass sie es zugelassen hat, dass der Mensch Düfte extrahieren und konservieren kann und darf. Doch wesentlich interessanter ist jedoch die Vorstellung, dass es möglich ist, Gerüche und Düfte auch künstlich herzustellen und das ohne viel Aufwand.

Warum hat der Mensch überhaupt Parfüm erfunden?

Bei Parfüm handelt es sich um eine Entwicklung des Menschen, die nicht genau zu datieren ist. So wurden bereits in ganz frühen Zeiten duftende Blüten und Früchte verwendet, um damit den Körper einzureiben oder die Umgebung mit deren Duft auszustatten. Auch wenn die süßen Düfte oftmals Mittel zum Zweck waren, beispielsweise um die ersten Bienen zu halten oder bestimmte Beutetiere anzulocken, so fand der Sinn des Duftes einer Pflanze bei den Menschen schnell Beliebtheit. Auch wenn der Mensch zu dieser Zeit noch nicht in der Lage war, Düfte zu extrahieren, so waren die Pflanzen immer wieder ein Bestandteil der menschlichen Kultur und das nicht nur in der Nahrung, sondern auch im Bezug auf die Verschönerung.

Frankreich wurde erst viele Jahrhunderte später und weit nach dem Mittelalter die Hochburg des Parfüms. Allerdings handelt es sich bei dieser Lösung eher um eine Notlösung gegen das doch sehr strenge Geruchsproblem der Bevölkerung. Die Menschen standen damals vor einer schweren Aufgabe, denn die Menschheit wollte sich immer weiter zivilisieren und im Rahmen der bereits entstandenen Ständegesellschaft gehörte auch ein guter Geruch zum Zeichen von Reichtum und Anerkennung. Allerdings gehörten Hygiene und regelmäßige Körperpflege nicht zu den liebsten Aufgaben und der Badetag, der nur einmal die Woche stattfand, konnte nichts gegen den aufdringlichen Körpergeruch ausrichten, der sich an den restlichen sechs Tagen der Woche angesammelt hat.

Eben aus diesen Gründen und auch im Zuge der Errungenschaft, die es ermöglichte Gerüche und Öle von Pflanzen und anderen Materialien zu konservieren und extrahieren, war es bald möglich, die ersten duftenden Pomaden und Duftwässerchen (Parfüm) herzustellen. Der Vorteil daran war, dass es möglich war, die Düfte in der Lösung so gut zu verwahren, dass sie selbst nach vielen Stunden oder sogar Tagen noch ihren lieblichen Duft ausströmten, wenn sie auf der Haut aufgetragen wurden.

Parfüm und seine heutige Bedeutung

Somit wurde bereits in der damaligen Zeit sehr viel Wert auf einen guten Geruch gelegt – selbst wenn sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Bildung der Menschen in diesem Zusammenhang doch stark weiterentwickelt hat. Heute wird Parfüm wie ein Schmuck getragen und er soll selten einen Duft überdecken.

Mit dem heutigen Wissen über Lockstoffe und Hormone ist es den Menschen möglich, immer mehr Düfte zu erzeugen, die sich sogar auf das menschliche miteinander auswirken. Vor allem aufgrund des vereinheitlichten Verfahren der Kombination der Rezepturen ermöglicht es heute, dass fast jeder Mensch einen Duft tragen kann. War es früher der Fall, dass ein Parfüm einen „passenden Träger“ verlangte, so kann man heute ganz blind einen Duft auswählen. So ist ein guter Duft, der man als angenehm aus dem Flakon empfindet, zumeist auch auf der Haut sehr wirkungsvoll und identisch zu dem Geruch aus der Flasche. Hier ist lediglich die eigene Empfindung noch ausschlaggebend für die Anwendung.

Der feine Unterschied beim Parfüm

Beim Kauf von Parfüm steht man dennoch vor der Qual der Wahl, aufgrund der verschiedenen Variationen, die angeboten werden. So gibt es das Eau de Parfüm, das Eau de Toilette und hin und wieder auch das Eau de Cologne. Der Unterschied, der sich zuletzt nicht nur im Preis bemerkbar macht liegt in der Duftkonzentration. Die folgenden Prozentzahlen sind allerdings nur ungefähre Angaben, denn es gibt dazu doch sehr verschiedene Meinungen und Auffassungen:

  • Extrait Parfum

Dabei handelt es sich um eines der hochwertigsten und duftstoffreinsten Parfümvariationen, die angeboten werden. Dieses Parfüm weist in der Regel einen Duftöl-Anteil zwischen 15 und 30 % auf, also „Intense“ sogar bis zu 40 %.

  • Eau de Parfum (EDP)

In diesem Parfüm ist der Duftkonzentrat-Anteil sehr hoch und beträgt in der Regel zwischen 10 bis 14 % (Intense-Varianten bis zu 20 %). Andere Bezeichnungen sind auch „Eau de Toilette“ und „Esprit de Parfum“. Hier ist der Duft wesentlich intensiver und aus diesem Grund wird er auch sparsamer verwendet. Zudem ist die Fluchtigkeit hier wesentlich geringer, als bei den anderen Varianten die angeboten werden. Aus diesem Grund kann es sein, dass ein verwendetes EDP noch nach Tagen zu riechen ist. Abhängig ist der jeweilige Duftstoffanteil von der Menge des Duftöls im Alkohol-Wasser-Gemisch.

  • Eau de Toilette (EDT)

Eau de Toilette weist einen sehr geringen Duftanteil auf. Die Konzentration liegt hier bei 6 bis 9 %, laut Mueller. Der Duft ist zudem auch viel flüchtiger als bei einem EDP und aus diesem Grund muss es auch weniger sparsam angewendet werden. Zum Teil unterscheiden sich die Inhaltsstoffe zur EdT-Variante.

  • Eau de Cologne (EDC)

Nun muss niemand meinen, dass damit das berühmte Duftwässerchen 4711 gemeint ist. Sondern bei Eau de Cologne handelt es sich vielmehr um ein Erfrischungswasser bzw. es war ursprünglich als solches gedacht. Dementsprechend enthält es auch einen sehr geringen Duftstoffanteil von 3 bis 5 % und dieser ist zudem auch sehr flüchtig. Eau de Cologne stellt in der Regel die günstige Variante des Parfüms dar.

Die Dosierung ist wichtig

Ist es zu wenig oder doch zuviel? Ist es der richtige Duft? Das sind Fragen, die sich jeder stellt, beim Umgang mit Parfüm. Doch am wichtigsten ist tatsächlich die Dosierung. Denn selbst ein feines und wohlriechendes Parfüm kann penetrant wirken, wenn es in zu großen Mengen aufgetragen wird. Ein jeder Duft weist seine ganz eigene Intensität auf. Aus diesem Grund sollte ein wenig experimentiert werden, sodass man ein Gespür dafür erhält, wie viel notwendig ist, damit das Parfüm dezent und angenehm wahrgenommen wird. Die Dosis sollte Schritt für Schritt erhöht werden, und am besten wird der Partner zur Rate gezogen, in dem er gefragt wird, wie er die Intensität wahrnimmt.

Was den Anlass angeht, so empfiehlt sich für die Arbeit ein Eau de Toilette und Eau de Cologne. Für die Party am Abend oder einen festlichen Anlass empfiehlt sich dann eher das Eau de Parfüm oder sogar die höher konzentrierten Varianten.

Generell ist es von Vorteil, wenn vollmundige und üppige Parfüms eher für die Abendstunden genutzt werden, und das Eau de Cologne für die alltägliche Erfrischung zwischendurch.

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